Léon Perrault

Léon Bazile Perrault, geboren am 14. Juni 1832 in Poitiers und gestorben am 6. August 1908 in Royan, ist ein französischer Maler, der ein Symbol der akademischen Bewegung ist. Der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Vater, ein Schneider, vermittelte ihm den ersten Kontakt zur Kunst über die Zeichenschule der Stadt, wo er schnell bemerkenswerte Veranlagungen zeigte. Im Alter von 19 Jahren erhielt er ein Stipendium für ein Studium an der École des Beaux-Arts in Paris. Dort war er zunächst Schüler im Atelier von François-Édouard Picot, bevor er bei William Bouguereau , einem der einflussreichsten Maler seiner Zeit, ausgebildet wurde. Das Jahr 1861 markierte den Beginn seiner Karriere mit der Präsentation seines ersten Werkes im Salon, wo er eine lobende Erwähnung erhielt. Während seiner Karriere zeigte er eine ständige Präsenz im Salon, wobei er in 46 Jahren nur viermal abwesend war. Seine Karriere ist geprägt von Auszeichnungen, insbesondere der Ehrenlegion und Medaillen auf den verschiedenen Weltausstellungen. Perrault heiratete Marie-Louise Aimée Reboux, mit der er sechs Kinder hatte, und blieb seinen Wurzeln sehr verbunden. Sein zu seinen Lebzeiten noch anerkanntes künstlerisches Schaffen zeichnet sich durch vielfältige Themen aus, die von Porträts bis hin zu Szenen aus dem Leben von Kindern reichen. Er war mehrere Jahre lang krank und starb 1908 in Royan, wo er sich angewöhnt hatte, neue Kraft zu tanken. Léon Perrault ist auf dem Passy-Friedhof in Paris begraben, wo er neben seiner Frau und seiner Tochter ruht. Im Jahr 1910 würdigte die Stadt Poitiers ihn mit der Errichtung eines Denkmals zu seinen Ehren.

Léon Perraults Werk ist repräsentativ für die akademische Malerei des 19. Jahrhunderts und zeichnet sich durch ein hohes technisches Niveau und besondere Liebe zum Detail aus. Seine Gemälde zeichnen sich durch eine sorgfältige Verarbeitung und harmonische Komposition aus, die oft von einem ausgeprägten Sinn für Erzählung geprägt ist. Die Themen Kindheit und Mutterschaft sind in ihren Werken allgegenwärtig, wie „La Nichée“ oder „Mère et Enfant“ beweisen, die berührende Darstellungen des Alltags hervorheben. Perrault zeichnet sich durch Porträtmalerei aus, indem er menschliche Ausdrücke präzise einfängt und dabei an klassischen Bildtraditionen festhält. Er verwendet helle und lebendige Farben und verleiht seinen Werken eine warme und einladende Atmosphäre. Seine ebenso präzise wie feine Maltechnik zeugt von einer gründlichen Beherrschung verschiedener Medien, insbesondere der Leinwand. Obwohl es in seinen Anfängen Elemente der Romantik beibehielt, führte seine Entwicklungsfähigkeit dazu, dass es auch Aspekte des Realismus einbezog und sich auf die Darstellung des wirklichen Lebens unter Beachtung akademischer Regeln konzentrierte. Dieser Stil ermöglichte es ihm, auf nationaler und internationaler Ebene bemerkenswerte Bekanntheit zu erlangen.

Léon Perrault hatte einen erheblichen Einfluss auf die Kunstszene seiner Zeit und trug zur Verbreitung der akademischen Malerei in Frankreich und darüber hinaus bei. Obwohl er der breiten Öffentlichkeit heute weniger bekannt ist, lebt sein Vermächtnis durch seine Werke weiter, die weiterhin in Privatsammlungen, hauptsächlich in den Vereinigten Staaten und England, bewundert werden. Sein Erfolg als Maler inspirierte auch seine Nachkommen: Sein Sohn Henry wurde Maler und sein anderer Sohn Émile, der sich als Tierbildhauer hervortat. Das zu seinen Ehren in Poitiers errichtete Denkmal zeugt von seiner Bedeutung für die lokale Geschichte und seinem nachhaltigen Einfluss auf seine Zeitgenossen und nachfolgenden Generationen. Darüber hinaus trug Perrault dazu bei, Standards in der Darstellung des Alltagslebens zu etablieren, und seine wiederkehrenden, oft idealisierten Themen wie die Kindheit inspirieren auch heute noch zeitgenössische Künstler. Trotz seiner Distanz zu modernen zeitgenössischen Kunstkreisen erkennt die Schule von Paris immer noch die Qualität seiner Arbeit an, und seine Gemälde tauchen regelmäßig auf Auktionen auf, was das Interesse der Sammler an seiner Kunst unterstreicht. Seine Herangehensweise an die akademische Malerei, auch wenn sie wegen ihres Konservatismus kritisiert wurde, offenbart eine ergreifende Sensibilität und ein Engagement für die Schönheit, die zeitlos bleibt.

Léon Perrault nahm im Laufe seiner Karriere an zahlreichen Ausstellungen teil, wobei der Salon der ideale Ort war, um seine Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Jahr 1861 begann er, im Salon auszustellen, wo sein Talent schnell mit einer lobenden Erwähnung gewürdigt wurde. Er präsentiert dort weiterhin jährlich seine Werke und etabliert sich damit als unverzichtbare Figur in der Künstlergemeinschaft. Zu seinen bemerkenswerten Werken zählen „Der Tod des Priamos“, das 1861 gezeigt wurde, und „La Nichée“, das von Napoleon III. erworben wurde und ihm größere Anerkennung einbrachte. Bedeutsam ist auch die Teilnahme an Weltausstellungen; Er erhielt 1889 eine Bronzemedaille und 1900 eine Silbermedaille, was seinen Erfolg auf der internationalen Bühne markierte. In den Jahren 1876 und 1878 wurde er im Salon mit Medaillen zweiter Klasse belohnt, was seinen Status als führender akademischer Maler festigte. Seine Karriere zeichnet sich auch durch zahlreiche offizielle Aufträge aus, darunter zwei Bilder der Republik zur Dekoration des Hochzeitssaals des Rathauses von Poitiers im Jahr 1882. Obwohl er zu Lebzeiten Erfolg hatte, werden seine Werke immer wieder wiederentdeckt und in Kunstgalerien und Museen ausgestellt , was neues Interesse an seiner Arbeit und seinem Beitrag zur akademischen Kunst in Frankreich weckte.